Vor ein paar Tagen, als ich gerade mein kostenloses E-Book veröffentlicht habe, stellte mir eine liebe Freundin eine Frage, die mich überrascht hat: „Wie machst du das? Wie schaffst du das alles?“
Sie weiß ja, dass ich als Lehrerin viel um die Ohren habe, wenn ich meine Arbeit gut machen will. Meine Kinder sind auch keine Stubenhocker, die stundenlang alleine spielen. Viel Zeit habe ich also wahrlich nicht.
Diese Frage hat mich total überrascht – aber nicht, weil ich sie zum ersten Mal gehört hätte. Tatsächlich wurde ich das schon oft gefragt, sei es persönlich oder auf Facebook, wenn ich wieder ein neues Buch herausgebracht habe.
Bisher habe ich es immer abgetan, weil ich dachte, die Leute wollen mir einfach nur ein Kompliment machen oder mir etwas Nettes sagen.
Doch diesmal hielt ich inne. Meinen die das etwa ernst? Wollen sie es wirklich wissen?
Für mich war es immer selbstverständlich, all diese Dinge zu tun. Doch wenn mich gerade eine verwandte Seele und liebe Freundin diese Frage stellt, sollte ich ihr wirklich ehrlich antworten – und mir selbst Gedanken darüber machen.
In meinem Leben gibt es immer ein Ziel, das ich erreichen möchte – eine Tätigkeit, der ich meine Liebe und Aufmerksamkeit schenke. Im Laufe der Jahre hat sich das immer wieder verändert: mal war es der Garten, mal das Haus, ein neuer Job oder das Schreiben eines E-Books.
Diese eine Sache ist für mich wie eine Energiequelle – etwas, das nur mir gehört und meinem Leben zusätzlichen Sinn gibt. Wir helfen so vielen Menschen in unserem Leben: unseren Partnern, Kindern, Freunden und Kollegen. Gerade deshalb ist es wichtig, auch etwas nur für uns selbst zu tun.
Viele Menschen wollen gleichzeitig zu viele Dinge perfekt machen: eine perfekt aufgeräumte Wohnung, einen gepflegten Garten, gesundes Kochen, hundertprozentige Hingabe für Kinder, Job und Partner.
Doch ich weiß genau, welche Aufgaben in meinem Leben wirklich wichtig sind – und welche ich nur durchschnittlich gut mache.
Zum Beispiel ist gesundes Kochen für mich essenziell, während Gartenarbeit für mich weniger Priorität hat. Meine Nachbarinnen haben traumhafte Gärten, die direkt aus einem Instagram-Post stammen könnten – meiner nicht. Aber dafür habe ich zwei funktionierende Blogs (www.segelndemamas.de und www.annahinderer.com).
Man kann nicht alles perfekt machen. Deshalb setze ich klare Prioritäten.
Ich bin wie jede andere Mama und Frau, die täglich unzählige Aufgaben erledigen muss. Aber der Tag hat 24 Stunden – und wie viele davon gehören wirklich dir?
Für mich ist es mindestens eine Stunde am Tag. 1/24 – das ist das Mindeste, was wir uns selbst gönnen sollten. Mindestens eine Stunde täglich arbeite ich an meinem Projekt.
Ein Kollege von mir sagte einmal, er würde so gerne Programmieren lernen, aber wenn seine Kinder abends schlafen, sei er schon zu müde.
Zur gleichen Zeit stand ich um 5 Uhr morgens auf, um meine Artikel zu schreiben. Ja, der Tag hat 24 Stunden – irgendwo muss sich eine Stunde für das, was dir wichtig ist, finden lassen. Morgens, abends oder tagsüber.
Wie man so schön sagt: Einen Tod muss man sterben.
Die Frage ist: Welchen wählst du?
• Um 22:00 Uhr mit deiner Leidenschaft beginnen?
• Früher aufstehen?
• Tagsüber bewusst ein freies Zeitfenster nutzen?
Es bringt nichts zu sagen: „Am Abend bin ich zu müde“ oder „Um 5:00 Uhr kann ich nicht aufstehen.“
Wenn du wirklich nicht weißt, wie du Zeit für dich findest, dann wirf einen Blick in mein kostenloses E-Book „Mehr Zeit für dich“. Dort findest du 10 hilfreiche Tipps, um mehr Raum für dich selbst zu schaffen.
Vor etwa vier Monaten nach der Geburt meines Sohnes nahm ich mir vor, Spanisch zu lernen. Meine innere Vorgabe war: mindestens fünf Minuten am Tag, egal wie.
Ich erinnere mich noch genau an die Abende, an denen Samuel endlich eingeschlafen war und ich eigentlich nur noch ins Bett fallen wollte. Mein Körper fühlte sich schwer an, meine Augen fielen zu, in meinem Kopf war totale Leere.
Doch dann redete ich mir gut zu: „Komm, fang an. Wenigstens fünf Minuten. Das schaffst du. Schau dir doch nur ein spanisches Lied an.“
Meistens konnte ich mich tatsächlich dazu überreden, auf YouTube irgendetwas Spanisches anzutippen. Und genau das war der Knackpunkt! Sobald ich erst einmal angefangen hatte, fand ich fast immer etwas, das mich interessierte – ein Lied mit schönem Klang, ein spannendes Fußballspiel, ein leckeres spanisches Rezept.
Ein Jahr später, als wir mit dem Boot in Spanien ankamen, staunte ich, wie viel ich gelernt hatte.
Der Anfang ist das Wichtigste!
Sobald du einmal losgelegt hast, geht es oft wie von selbst weiter. Und der Anfang fällt umso leichter, wenn das Ziel super minimalistisch gesetzt ist.
🔹 „Ich lerne eine Minute Mathe.“
🔹 „Ich gehe für fünfzehn Minuten in den Garten.“
🔹 „Ich mache zehn Minuten Yoga mit einem YouTube-Video.“
Das klingt für unser Gehirn machbar! Doch natürlich sagt es trotzdem oft: „Es lohnt sich nicht, überhaupt anzufangen.“
Aber es lohnt sich! Es ist wertvoll – und es verändert dein Leben.
In meinem Blogartikel „Ein Traum braucht einen Raum“ erzähle ich, wo ich arbeite. Denn ich weiß: Die Umgebung macht einen Unterschied!
Wenn meine Kinder zu Hause sind, kann ich nicht schreiben – sie kommen immer wieder vorbei. Also habe ich mir eine Lösung gesucht: In den letzten Tagen arbeite ich in Cafés, wenn mein Mann zu Hause ist. Das gibt meinen Männern die Gelegenheit, ungestört zu spielen, und mir die Chance, ungestört zu arbeiten.
Wenn ich besonders viel zu tun habe, korrigiere ich Klassenarbeiten und schreibe Artikel in Indoor-Spielplätzen.Auf dem Boot ist es noch schwieriger – manchmal können wir tagelang nicht an Land. Dann arbeite ich nachts.
Ich suche nach einem Weg, wie es möglich ist.
Es gibt tausend Wege zum Ziel.
Der direkte Weg ist oft schnell zu erkennen – aber auf den ersten Blick unerreichbar. Nach anderen Wegen muss man länger suchen.
🔹 Du willst eine neue Arbeit, aber es fällt dir schwer, dich von der alten zu trennen?
➡️ Du musst nicht sofort kündigen oder eine Bewerbung schreiben. Fang klein an: Schau dir fünf Minuten am Tag den Jobmarkt an.
🔹 Du willst gar nicht gleich einen neuen Job, aber dich weiterentwickeln?
➡️ Dann bilde dich in deinem Lieblingsbereich weiter – ganz ohne Druck. Früher oder später ergibt sich eine Gelegenheit!
Wer seine Augen offen hält, wird irgendwann eine Chance entdecken.
Auch ich bin manchmal faul und habe keine Lust, mich an meine eigenen Pläne zu halten. Aber das ist ganz normal. Genauso wie wir tagsüber aktiv sind und nachts schlafen, gibt es in unserem Leben Phasen, in denen wir mal mehr und mal weniger tun.
Wichtig ist, dass du deinem Leben immer wieder einen Sinn gibst. Etwas machst, das dir Energie gibt und Spaß macht. Denn dadurch wirst du glücklicher – und strahlst das auch aus.
Jetzt bist du dran!
Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe auf:
1️⃣ Was würde dir Energie geben und Spaß machen?
Willst du etwas Neues lernen, reisen oder einen anderen Job finden?
2️⃣ Wann wird morgen deine eine Stunde dafür sein?
Denk an 1/24 des Tages! Wenn du wirklich keine Stunde findest, läuft etwas mächtig schief.
3️⃣ Welche Bedingungen brauchst du?
Wo kannst du dich konzentrieren? Garten, Wohnzimmer, Café?
4️⃣ Was kannst du sofort tun?
Einen schriftlichen Plan erstellen? Erste Recherchen starten? Vielleicht sogar jetzt direkt?
5️⃣ Fang an!
Fünf Minuten. Jeden Tag. Wirklich jeden Tag.
6️⃣ Denk daran:
Wenn du dich um dich kümmerst und deine Wünsche ernst nimmst, bekommst du diese Energie zurück. Du baust dich auf. Du wirst stärker.