Ein Traum braucht einen Raum.

In The White Bear Coffee (Krakau, Polen) gefällt mir die Einrichtung sehr gut. Hier kann man sich nur wohl fühlen.

Ich kann nicht in einem Glaskasten arbeiten.

Als ich an der Uni Stuttgart studierte, konnte ich es absolut nicht verstehen, dass andere Studenten in der Stadtbibliothek lernen. Es ist ein Gebäude mit einem „Loch in der Mitte.“

Die Treppe führt in den ersten Stockwerk und um dieses „Loch“ stehen Schreibtische von allen Seiten mit Glaswänden umgeben und jeder, wahrlich jeder, kann in diese Glaskasten reinschauen. Studenten, wie meine Freundin Daniela, mieteten sich diese höchstens zwei Quadratmeter großen Räume, um dort zu arbeiten.

„Warum lernst du nicht zu Hause? Warum bezahlst du Geld für diesen Raum“, habe ich sie gefragt. Sie antwortete: „Zu Hause kann ich mich nicht konzentrieren. Hier lenkt mich nichts ab. Von allen Seiten schauen mir Leute zu. Ich habe keine andere Wahl als zu lernen.“

Ich hielt sie fast für verrückt. Denn ich konnte locker ohne Probleme stundenlang in meinem Zimmer arbeiten und dieses „immer angeschaut zu werden“ hätte mich verrückt gemacht.

In der Pasteleriá Kuss (Catagena, Spanien) mag am liebsten den himmlisch süßen Café Canario aus Kondensmilch, Espresso und aufgeschäumter Milch.

Als ich Mama geworden bin, verstand ich schnell, dass es besser ist, wenn ich die Kinder mit meinem Mann zu Hause lasse und ins Büro gehe, um meine Arbeit zu erledigen. Dort hat man doch mehr Ruhe.

Später setzte ich mich in ein Café, um zu arbeiten, sogar als die Kinder im Kindergarten waren, damit ich von der „Unordnung“ zu Hause nicht abgelenkt werde. Sonst dachte ich schnell: „Ach, jetzt räume ich noch das weg. Jetzt schalte ich noch schnell die Wachmaschine an.“

Und jetzt – jetzt bin ich inmitten meines Traumlebens, wenn ich in verschiedenen Cafés mal hier mal da sitze und schreibe. Ich schreibe an meinen Artikeln und Büchern und ich liebe es. Es ist für mich das tollste Gefühl der Welt, reisen und schreiben zu dürfen.

Es sind die tausenden Kleinigkeiten, die ich so interessant finde: Welche Sorten von Kaffee gibt es hier? Was kostet der Latte Macchiato? Wie sind die Wände gestrichen? Wie ist die Einrichtung? Was sieht man aus dem Fenster? Wie sind die Menschen drauf? Und vor allem gibt es hier neue Sorten von Kuchen?

Buchhandlung und Café in einem findet man in der Slowakei (Poprad, Foxford Martinus). Bücher und Kaffee sind die perfekte Kombination. Außerdem gibt es zu jeder Tasse das Besondere etwas – einen kleinen Karamell-Oblaten-Würfel.

Vielleicht hatten die Stuttgarter Studenten doch Recht: Um einen Traum zu verwirklichen, braucht man den richtigen „Raum“. Wenn man in Ruhe lernen will, ist es vielleicht ein Glaskasten. Wenn man Sport treiben möchte, ist es für die einen ein Fitnessstudio für die anderen ein einsamer Waldweg zum Joggen. 

Am richtigen Ort ist man jedenfalls seinem Traum viel näher als sonst woanders.

Mögen wir immer den richtigen Ort für unsere Träume finden.

Ich kann es nicht glauben, dass man heutzutage auf Sardinien (Fertilia) fast überall einen Latte Macchiato nur für 1,20 bekommt. Und die gute Aussicht gibt es gratis dazu.
Anna Hinderer
Mein Name ist Anna Hinderer. Ich bin Mama von zwei Söhnen, Seglerin, aber vor allem bin ich eine Traumjägerin.

Ich schreibe darüber, wie man genau das Leben gestaltet, das man sich schon immer gewünscht hat. Mehr in meinem gratis eBook "Endlich habe ich Zeit" und in meinem eBook "Die Herrin des alltäglichen Wahnsinns." Hier ist meine Geschichte>>
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