Was du über die Lehrerin deines Kindes nicht wusstest – und warum es auch für dich wichtig sein kann.

Vielleicht hast du es schon mitbekommen – ich bin Lehrerin. Und ich gehöre zu denen, die es lieben, Zeit mit Kindern zu verbringen und gemeinsam mit ihnen zu lernen und zu gestalten.

Es war schon immer mein Traumberuf, aber am Anfang meiner „Karriere“ war ich wirklich schrecklich.

Mir war es unglaublich wichtig, dass meine Stunden perfekt vorbereitet sind und meine Schüler begeistert mitmachen.

Ich wollte eine gute Lehrerin sein – und suchte überall nach den besten Materialien. Ich fuhr nach Stuttgart zu den Verlagen, kaufte alle Schulbücher zum aktuellen Thema, durchforstete das Internet nach Arbeitsblättern, schaute stundenlang nach passenden Bildern und Videos für den Unterrichtseinstieg. Weil mir keines der vorhandenen Arbeitsblätter gut genug war, erstellte ich meine eigenen.

Für die Vorbereitung einer einzigen Unterrichtsstunde brauchte ich oft fünf oder sechs Stunden. Ich arbeitete bis tief in die Nacht – oft wurde es 1:00 Uhr morgens.

Und dann stand ich übermüdet vor der Klasse… und die Stunde lief überhaupt nicht. Die Schüler fanden meinen Einstieg langweilig, entdeckten Fehler in den Arbeitsblättern und beschwerten sich. Ich war enttäuscht. Die Schüler waren unzufrieden. Die Stimmung war schlecht. Alles umsonst.

Meine Schlussfolgerung? Die Stunde war nicht gut genug vorbereitet. Ich war nicht gut genug. Also strengte ich mich noch mehr an.

Am Nachmittag arbeitete ich noch härter. Aber am nächsten Tag liefen die Stunden wieder nicht gut.

Das Schockierendste? Das Ganze ging sechs Monate lang so weiter. Jeden. Einzelnen. Tag. Ich war fix und fertig, am Rande des Burnouts. Ich wollte nicht aufgeben, aber ich wusste nicht, was ich noch besser machen konnte.

Und dann – endlich – machte es im Januar Klick:

Es lag nicht an meiner Vorbereitung. Es lag an mir.

Mir fehlte das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Selbstfürsorge.

Heute ist alles anders.

Meine Stunden laufen viel besser als davor. Ich liebe meine Schüler, und ich habe das Gefühl, sie lieben mich auch und arbeiten gerne mit mir zusammen. Natürlich bereite ich meinen Unterricht noch immer gewissenhaft vor – aber nie bis in die Nacht. Ich komme gut gelaunt in die Schule. Ich achte darauf, wie meine Schüler drauf sind:

➡️ Sind sie konzentriert, schreiben wir.

➡️ Werden sie unruhig, mache ich etwas Einfaches.

➡️ Und wenn es mal nicht läuft? Dann sage ich mir: Nicht schlimm. Nächstes Mal wird es wieder besser.

Was ich daraus gelernt habe:

1. Ich bin wichtig.

Es ist wichtig, dass ich mich selbst wohl fühle. Die Umgebung spürt meine Stimmung – und wenn ich entspannt und glücklich bin, überträgt sich das auf andere. Man nennt das auch „Spiegelung.“

2. Ich bin gut genug.

„Gut genug“ ist besser als perfekt. Man muss nicht übertreiben. Manchmal ist weniger mehr. Eine entspannte Mama, die Spaghetti mit Tomatensoße kocht, ist für ihre Kinder wertvoller als eine gestresste Mama, die Lasagne auftischt.

3. Gleichgewicht ist alles.

Was du vielleicht nicht über die Lehrerin deines Kindes wusstest: Wie wichtig es ihr ist, dass sich die Schüler in ihren Stunden wohlfühlen und Spaß am Lernen haben.

Was du daraus mitnehmen kannst: Egal ob in der Arbeit, als Mutter, im Haushalt oder beim Kochen – es lohnt sich, ein Gleichgewicht zwischen Tun und Fühlen zu finden, auch wenn es Monate oder Jahre dauert. Es ist wichtig Zeit, nicht nur für Arbeit und Familie, sondern auch für sich selbst zu haben.

Und du?

Hast du eine oder mehrere „Baustellen“ in deinem Leben?

Kein Problem. Es gibt eine Lösung – sie muss nur gefunden werden.

Während du danach suchst, zweifle nicht an dir selbst. Du bist wichtig. Du bist gut genug.

Kümmere dich um dich selbst genauso liebevoll, wie du dich um alles andere kümmerst.

Anna Hinderer
Mein Name ist Anna Hinderer. Ich bin Mama von zwei Söhnen, Seglerin, aber vor allem bin ich eine Traumjägerin.

Ich schreibe darüber, wie man genau das Leben gestaltet, das man sich schon immer gewünscht hat. Mehr in meinem gratis eBook "Endlich habe ich Zeit" und in meinem eBook "Die Herrin des alltäglichen Wahnsinns." Hier ist meine Geschichte>>
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