Gestern habe ich bei Instagram darüber gesprochen, was mir eine liebe, nahestehende Person gesagt hat.
Es ging um meine Beiträge.
Ich sagte: „Ich bin gerade neu bei Instagram und lerne noch, wie alles funktioniert.“
Die Person antwortete: „Dann lass es doch, wenn du es nicht kannst.“
Autsch! Das hat gesessen
Im ersten Moment fühlt man sich, als wäre man gestochen worden. So ein „Uh“-Gefühl. Es wirkt verletzend.
Ich glaube, sie wollen uns beschützen.
Ich bin in einem kleinen Bergdorf aufgewachsen – gut, 4.000 Einwohner sind nicht wenig. Aber bei uns kennt jeder jeden, und zwar persönlich.
Früher ist man aus so einem Dorf nie wirklich rausgekommen. Man wurde dort geboren, hat dort geheiratet, Kinder bekommen und ist dort gestorben.
Man war darauf angewiesen, mit den anderen klarzukommen.
Wenn man aufgefallen ist – etwas Komisches, oder Negatives gesagt oder getan hat – konnte es sein, dass man für immer abgestempelt wurde. Hinter dem Rücken ausgelacht. Die Leute hätten dir das Leben zur Hölle gemacht.
Deswegen war es wichtig, unauffällig zu sein. Nicht sichtbar.
Und unsere Lieben tragen diesen Glaubenssatz oft noch in sich:
Sicher zu sein, heißt: nicht auffallen.
Heute steht uns die Welt offen. Wir müssen nicht für immer da bleiben, wo wir sind.
Wir haben die Wahl.
Klar, böse Kollegen, unangenehme Nachbarn oder kritische Kommentare können uns schon das Leben schwer machen.
Aber wir haben mehr Chancen als je zuvor, auszubrechen. Früher, oder später.
Ich weiß dies: Ich bin geliebt – auch wenn ich Fehler mache.
Ich habe Menschen, die ich liebe und die mich lieben:
meinen Mann, meine Kinder, meine Eltern, Schwiegereltern, Freunde.
Und die werden mich mögen – egal, wie peinlich ich mich auf Instagram anstelle.
Und ja, die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal etwas Peinliches mache, ist groß.
Wer etwas baut, baut auch Mist.
Aber das ist okay.
Ich liebe – und ich bin geliebt.
Ich bin frei.
Ich akzeptiere, dass mich nicht jeder mögen muss.
Ich kann damit umgehen, dass jemand etwas Schlechtes oder Gemeines denkt oder schreibt. Es ist mir egal.
Andere Meinungen sind hat nur andere Meinungen. Sie sind nicht meine Wahrheit.
Es ist so befreiend, wenn wir aufhören, Angst zu haben.
Wenn wir einfach unser Ding machen, uns entfalten und alles um uns herum akzeptieren.
Verletzende Kommentare verletzen uns nur, wenn wir uns verletzen lassen.
Wenn wir erkennen, dass sie nur eine Meinung sind – von jemand anderem –
und dass diese Meinung nichts mit uns zu tun hat:
Dann sind wir frei.